Zu Gast in Leipzig

Eine alte Freundin hat Geburtstag. Fünf alte Freundinnen fahren zu ihr nach Leipzig und statten ihr einen Besuch ab. Eine Freundin reist aus Heidelberg an, eine aus München, eine aus Memmingen, eine aus Regensburg und eine aus Nürnberg.

Die Freundin wohnt in einem wunderschönen Altbau, die Eingangstüre ist dunkel und schwer. Vor der Haustüre steht ein altes Fahrrad.

Die Fünf Freundinnen bereiten eine bayrische Brotzeit vor, weil sie denken, ihre teure Freundin würde dies vielleicht vermissen, dort oben in Sachsen. Sie bringen einen Blumenstrauß mit und ein paar andere Sachen. Eine Freundin schreibt eine wunderschöne Karte.

In dieser sowie auch in jeder anderen Wohnung meiner Freunde finde ich dieses Bild vom Sommer, als wir alle zusammen in der Schweiz waren. Und jedes Mal entzückt es mich.
Abends spazieren wir durch Leipzig. Wir machen eine Pause in einem Park und beschließen, bald alle zusammen nach Leipzig zu ziehen. Wir spazieren weiter und finden die Wohnung, in die wir ziehen würden: die in dem Eckhaus, mit dem süßen Balkon und mit der roten Balkon-Türe.
Am nächsten Tag gehen wir zum Frühstücken. Dort sieht es improvisiert und wunderschön aus. Anschließend auf einen Flohmarkt: Wir kaufen alte Fotoalben und einzelne alte Fotos, viele gleiche Rucksäcke, leere Chemie-Behälter und einen Eintausend-Mark Schein.
Ungefähr eine Stunde verbringen wir in einem alten Fotoautomaten. Denn natürlich möchte jede der sechs Mädchen einen Abzug. Wir fahren mit der Tram an einem Markt vorbei, dessen Verkäufer gerade zusammenräumen. Wir steigen aus und bekommen Grünspargel, Blumenkohl, Radieschen, eine Zucchini, eine Aubergine und Salat geschenkt. Damit bereiten wir ein Festmahl zu.
Später ziehen wir unsere Dortmund-Trikots an.

Am Montag kommt eine SMS.
„Trabbies, Mozartmärsche und vergessene Stirnbänder, die ich während dem Tatort entdeckte, haben mich gestern noch oft an euch denken lassen. Danke für alles und vor allem für das große Stückchen Heimat, das ihr mir in die große Stadt gebracht habt!“

Danke Dir, dass wir deine Gäste sein durften.
Ihr lieben Freundinnen, ich bedanke mich auch für ein großes Stückchen Heimat.
Das war ganz wunderbar.